Kürzlich nahm ich als Assistenz-Trainer an einer Weiterbildung zum ZRM Grundkurs teil. Warum ich dies in meinem Blog nun erwähne ist folgendes: im ZRM lernt man mittels Selbstmanagement sich mehr in der Wohlfühl-Ecke aufzuhalten denn in der Stresszone. Die Leiterin des Kurses – Maja Storch – hat dabei ein gutes Beispiel von sich erzählt.
Da sie selbst viele Bücher und Artikel geschrieben hat, wird sie von Kollegen oft beneidet, da sie scheinbar unendlich viel schreibt, und die Kollegen kaum Zeit dafür finden. Maja hat dies ganz salopp damit erklärt, dass sie halt immer dann ein neues Kapitel eines Buches schreibt, wenn sie Lust dazu hat. So entstehen diese Artikel und Bücher ganz ohne Druck und Willenskraft. Quasi so ganz nebenbei.
Bei mir ist das noch eine Weile nachgeklungen. Denn auch ich hab ganz viele Ideen und erwische mich dabei wie ich versuche verschiedene Dinge gleichzeitig unter einen Hut zu bringen. Ob es nun mehrere Bücher sind die ich lesen möchte oder verschiedene Sportarten ausüben. Einen Moment lang klappt das, aber irgendwann ist wieder fertig weil es einfach planerisch nicht so recht aufgehen will. Der Aufwand wird einfach zu gross.
Ich muss erwähnen, dass ich alle meine Termine in einem Kalender eintrage. Egal wie viele Termine ich habe, ich verlasse mich darauf, dass der Kalender vollständig ist. Ohne diesen Kalender wäre ich aufgeschmissen, ich wüsste nicht mehr was zu tun ist und was als nächstes ansteht. Also ein optimales Arbeitsinstrument, solange es funktioniert.
Aber nun all die Dinge noch in meinen Kalender unterzubringen die ich gerne tun möchte, das ist mir einfach zu viel, zumal einzelne Dinge bloss einige Minuten dauern. Zudem lässt sich auch nicht immer alles regelmässig erledigen. So zum Beispiel der Sport, ich hab mir zweimal Krafttraining eingeplant und zweimal Interval Training. Da ich aber teilweise eher morgens trainiere, aber nur wenn es zu heiss ist, wäre eine Regelmässigkeit sehr schwierig zu vereinbaren. Und jede Woche die Planung ergänzen das ist es mir nicht wert, da noch diverse andere Aufgaben erledigt werden sollen.
Kurzum ich wollte meine Woche irgendwie mit Pendenzen füllen, ohne dass ich dies dauernd planen muss. Fündig wurde ich bei einer iOS App «Productive«.
Diese App ermöglicht es diverse Aufgaben aufzunehmen die ich auch irgendwann innerhalb einer Woche oder eines Monats erledigen möchte. So kann ich zum Beispiel folgende Reminder einstellen:
- Täglich Vitamine morgens und abends
- Montag bis Freitag jeweils eine halbe Stunde in einem Buch lesen
- Zweimal wöchentlich (irgendwann) Krafttraining
- Zweimal wöchentlich Ausdauertraining
- Dreimal wöchentlich in einem anderen Buch lesen
Und da ich mir vorgenommen habe maximal zwei Kaffee pro Tag zu mir zu nehmen, kann ich es erfassen, wann mir das gelungen ist, oder eben wann nicht. Quasi als Erfolgslogbuch. Das Ganze lässt sich dann noch einfach über kleinere Statistiken überblicken. Eine kleine Spielerei, aber dennoch sehr hilfreich für die Motivation. Ich hab mich schon dabei erwischt wie ich bewusst auf einen Kaffee verzichtet habe, nur damit ich am Abend ein weiteres kleines Erfolgserlebnis habe. Da etwas mehr von mir aus den Ferien zurückgekehrt ist (ca. drei Kilo) nutze ich dasselbe auch um zu schauen an welchen Tagen ich meine Anzahl Kalorien nicht überschritten habe.
Beim Lesen ist mir zudem aufgefallen, dass ich vorher weniger gelesen habe, da ich mich selten entscheiden konnte in welchem meiner aktuellen zwei oder drei Bücher ich zuerst lesen sollte. Nun mache einfach das eine erst und später noch das Zweite. Irgendwann werde ich so beide gelesen haben, ohne mich dauernd selbst anzuhalten, dass ich doch nun lieber erst lesen sollte.
Vor allem aber erledige ich so diverse Dinge ohne grosse Planerei. Zudem macht es Spass mit jedem erledigen Punkt.
Update: Leider wurde mit einem Update ein Abo für die App eingeführt. Da ich grundsätzlich keine Abos mag ein klarer Minuspunkt.